Ein Symposium am 25. & 26. Februar 2022 im Refugio Berlin und online
Mastery – ein Begriff mit vielfältigen Bedeutungsebenen und Ausprägungen. Eine dieser Ebenen ist aufs Engste mit der Kolonialgeschichte, mit der Ausübung von Macht, Herrschaft und Unterdrückung, verknüpft. Mastery im Sinne von Meisterschaft oder Beherrschung ist begrifflich hingegen auch im Kontext von Sprache, Alltagspraktiken oder Handwerk im Gebrauch. Doch wie ist das Verhältnis zwischen diesen Bedeutungsebenen und Begriffsverwendungen? Die Literaturwissenschaftlerin Julietta Singh hebt in „Unthinking Mastery“ (2018) hervor, dass es eine enge Verbindung zwischen der Herrschaft gibt, die durch Kolonisation ausgeübt wurde, und anderen Formen der Herrschaft, die wir heute oft für harmlos, lohnend und sogar tugendhaft halten. Mastery ist auffällig und doch auch unscheinbar. Sie ist nicht einfach gegeben, sondern muss von Körpern in affektiven Bezugnahmen vollzogen, wiederholt und verwirklicht werden. Mastery erfordert ein Tun, eine Aus- und Durchführung. Mastery ist ein Beziehungsgeflecht, das eng in das Gefüge unserer Weltanschauungen verwoben ist.
Undoing Mastery kann als Suche nach Praktiken verstanden werden, die diese Performanzen unterbrechen, aussetzen oder ungeschehen machen. Angetrieben von einem Unwohlsein gegenüber der Dialektik des hegelschen Herr-Knecht-Verhältnisses, will Undoing Mastery das Telos von Beherrschung und Herrschaft anfechten, unterwandern und verfehlen. Als Gegenstand zur exemplarischen Annäherung an dieses komplexe Unterfangen dient uns das Theater, das wir als Verschränkung von Institution, Kunstform, technisch-technologischem Dispositiv und Diskursivierung/Verwissenschaftlichung auffassen. Welche vielfältigen Formen von Mastery sind dem Theater eingeschrieben? Welche Praktiken des Undoing sind denkbar oder wurden bereits erprobt?
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Die Veranstaltung findet in hybrider Form statt: Im Refugio Berlin sowie online. Es gibt Panels in deutscher und in englischer Sprache; für das Panel am 25.02. um 18:30 wird zusätzlich das Dolmetschen in Dt. Gebärdensprache angeboten (bitte in der Anmeldung vermerken).
Veranstaltungsort Präsenz:
Refugio Berlin, großer Saal
Lenaustraße 3-4
12047 Berlin https://refugio.berlin/
Beim Symposium gilt die 2G+ Regel: Eine Teilnahme vor Ort ist nur nach Vorlage eines Nachweises über den vollständigen Covid-19-Impfschutz (oder den Nachweis über die Genesung) sowie eines aktuellen, negativen Testergebnisses möglich. Das Tragen einer FFP2-Maske vor Ort ist obligatorisch.
oder:
Teilnahme Online
Wir bitten um eine Anmeldung bis Mittwoch, 23.2.22, mit Angabe, ob Sie in Präsenz oder online teilnehmen möchten, per Mail an: marisa.burkhardt@fu-berlin.de.
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P R O G R A M M:
Freitag 25.2.2022
13 Uhr Begrüßung (dt.)
Karina Rocktäschel, Theresa Schütz, Doris Kolesch
13:15 Uhr Theaterwissenschaftliche Forschung I – Aktuelle Perspektiven (engl.)
Pedzisai Maedza
Jan Dammel
Moderation: Karina Rocktäschel
14:15 Uhr Pause
14:30 Theaterwissenschaftliche Forschung II – Aktuelle Perspektiven (dt.)
Azadeh Sharifi
Lisa Skwirblies
Moderation: Karina Rocktäschel
15:30 Uhr Kaffeepause
16 Uhr Aesthetic Enlightenment and the Art of Decolonization (engl.)
Nikita Dhawan
Moderation: Doris Kolesch
17 Uhr Pause
17:15 Uhr To PerforMemory – Wie Tanz Wissen schafft (dt.)
Layla Zami
Moderation: Mariama Diagne
18 Uhr Snack-Pause
18:30 Uhr Festivals kuratieren – Ein Erfahrungsaustausch (dt.)
Angela Alves
Martine Dennewald
nOu Kollektiv (Helene Röhnsch & Caro Zieringer)
Katharina Wisotzki
Sri Hartini Santo
Moderation: Theresa Schütz
20 Uhr Pause
20:30 Uhr The Breaks – Author Reading (engl.)
Julietta Singh
Moderation: Omar Kasmani
Samstag 26.2.2022
12 Uhr Transnational Alliances (engl.)
kainkollektiv (Mirjam Schmuck und Fabian Lettow)
Flinn Works (Sophia Stepf) und Anuja Ghosalkar
Moderation: Julius Heinicke
13:30 Uhr Mittagspause
14:30 Uhr Auf den Weg machen mit… [ausschließlich in Präsenz] (dt.)
hannsjana
Julia*n Meding
Sean Patten (Gob Squad)
Bewohner*innen des Refugio
15:30 Uhr Pause
16:00 Uhr Verlernen von Dominanzkultur – Ein Austausch (dt.)
Sabine Hark
Luce deLire
Studierende der FU Berlin