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„Sie sind hinter uns her!“: Emotionen und Entertainment in Verschwörungstheorien. Ein Gespräch mit Andrè Hoever und Philipp Wunderlich

29.04.2025 | 18:00 - 20:00
Andre Hoever Buchcover

Andre Hoever Buchcover

Verschwörungstheorien mit ihren oft grotesken Inhalten fordern zu Abgrenzung und Kopfschütteln heraus. Gleichwohl besitzen sie einen bizarren Unterhaltungswert. Wer ihnen Glauben schenkt, für den verwandelt sich die nüchterne Wirklichkeit in ein fesselndes Drama. Ausgehend von diesem Befund entwickelt André Hoever in seinem kultursoziologischen Essay eine aufschlussreiche Perspektive auf das Phänomen der Verschwörungstheorie. Deren Anhänger:innen versuchen, eine emotionalisierte Grundhaltung mit dem sachlich-wissenschaftlichen Selbstverständnis der aufgeklärten Gesellschaft zu verbinden. Dies gelingt ihnen, indem sie die Erzählform des Thrillers auf die Realität übertragen. So werden sie zu souverän handelnden Helden einer Geschichte und sehen sich in der Lage, soziale Krisen vermeintlich besser als offiziell ausgewiesene Fachleute lösen zu können.

 

André Hoever ist Soziologe und Sozialpädagoge. Er lebt und arbeitet in Duisburg. Zuvor studierte er in Köln und Berlin Sozialpädagogik und Soziologie und war Stipendiat am interdisziplinären Exzellenzcluster „Languages of Emotions“ der Freien Universität Berlin.

 

Philipp Wunderlich ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im EU-Horizon-Projekt PLEDGE an der IPU Berlin, das emotionale Mechanismen in der „Grievance Politics“ („Politik der Unzufriedenheit“) untersucht. Zudem ist er Doktorand der Soziologie an der Freien Universität Berlin. Seine Promotion erforscht „politische Emotionen“ mit Fokus auf den Zusammenhang zwischen Emotionen und politischer Mobilisierung im Kontext von Rechtspopulismus, Verschwörungstheorien und bürgerschaftlichem Engagement. Zu seinen weiteren Forschungsthemen und Interessen zählen Emotionen und soziale Ungleichheiten sowie Medien und Missinformationen.

Zeit & Ort

29.04.2025 | 18:00 - 20:00

Habelschwerdter Allee 45, Raum KL 32/102