Springe direkt zu Inhalt

Katharina Jörder

Porträtfoto Katharina Jörder
Bildquelle: Miriam Klingl

TB B01 "Affektive Dynamiken von Bildern im Zeitalter von Social Media"

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Adresse
Habelschwerdter Allee 45
Raum JK 33/222
14195 Berlin

Kurzvita

Seit Oktober 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB „Affective Societies“ der FU Berlin, Teilprojekt "Affektive Dynamiken von Bildern im Zeitalter von Social Media", (Elternzeitvertretung für Verena Straub).

Januar–Juli 2016 Forschungsaufenthalt in Südafrika, Gastwissenschaftlerin an der Wits School of Arts, University of the Witwatersrand, Johannesburg.

September 2015–August 2018 Promotionsstipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes.

2014 Anmeldung der Dissertation an der Freien Universität Berlin, "Building a White Nation. The Propaganda Photography of the Apartheid Regime, 1948–1966" (Arbeitstitel).

2006–2013 Studium der Kunstgeschichte, Nebenfach Italienische Philologie, an der Freien Universität Berlin und der Università degli Studi di Roma Tre, Rom.

  • Fotografie Afrikas, insbesondere südafrikanische Fotografie des 20. Jahrhunderts
  • Politische Nutzung von Fotografie
  • Visual Culture Studies

Building a White Nation. The propaganda photography of the apartheid regime, 1948-1966 (AT)

Das Dissertationsvorhaben untersucht die propagandistische Nutzung von Fotografie seitens des Apartheidregimes zwischen 1948 und 1966 und wie diese mit den Diskursen und Praktiken der Herrschaftsausübung korrelierte. Der zentralen These des Projekts zufolge, bediente sich das südafrikanische Regime, im Gegensatz zu anderen repressiven Staaten wie bspw. dem Dritten Reich, einer unauffälligen Bildpolitik und entwickelte keine spezifische Bildästhetik, wodurch es gelang, unter dem Deckmantel der Normalität die Errichtung eines rassistischen weißen Nationalstaates visuell zu propagieren.

Für die Untersuchung sind die Jahre bis 1966 von besonderem Interesse, da in dieser Zeit versucht wurde, Südafrika als weißen Nationalstaat zu definieren (z.B. durch Feste, Erlassung grundlegender Rassengesetze, Republikgründung 1961). Vor diesem Hintergrund gilt es nach dem Verhältnis von Fotografie und dem historischen Selbstverständnis der Afrikaaner*innen, den Bildthemen, Ikonografien und den ihnen eingeschriebenen Grenzziehungen der Apartheidgesellschaft zu fragen. Die Analyse konzentriert sich auf Fotografien, die das südafrikanische Informationsministerium, das als zentraler Propagandaapparat fungierte, produzierte und distribuierte. Anhand der Verwendung dieser Fotografien in den ministeriumseigenen Publikationen wird die ideologische Kontextualisierung der Bilder nachgezeichnet. Ausgewählte Bildbeispiele, Ikonografien und visuelle Strategien werden historisch perspektiviert, indem sie zur fotografischen Tradition der Kolonialzeit, der sogenannten anti-Apartheidfotografie sowie gegenwärtigen fotografischen Entwicklungen in Bezug gesetzt werden. Die theoretische Rahmung erfolgt u.a. durch Roland Barthes’ Mythos-Begriff, Tom Holerts Ausführungen zur Visual Culture und der Frage nach der Darstellung von Interessen bzw. der Machtausübung mithilfe von Bildern sowie vor dem Hintergrund kolonialer Bildpolitiken (z.B. Landau 2002).

  • Celebrating the Volk. On Photographs of the Voortrekker Monument’s Inauguration (1949) by the State Information Office. In: Brenda Schmahmann, Federico Freschi, Lize van Robbroeck (Hg.), Troubling Images: Visual Culture and the Politics of Afrikaner Nationalism, Johannesburg: Wits University Press, (erscheint 2020).

  • Constructing White Legitimacy. The Re-enactment of Jan van Riebeeck’s Landing (1952) in Photographs by the Apartheid Regime’s State Information Office. In: Irene Graziani et al. (Hg.), The Myth of the ‘Enemy’: the mutable faces of the Other and the construction of European identities, Bologna: Minerva, 2019, S. 443-450.

  • Blick über die Landschaft. Zur Migration eines Bildtopos im Kontext der Apartheid. In: Fotogeschichte. Beiträge zur Geschichte und Ästhetik der Fotografie, Bd. 36, Nr. 141, 2016, S. 35-44.

  • Parzellierung des Raumes. Mikhael Subotzkys Fotobuch ‘Beaufort West’. In: Burcu Dogramaci, Désirée Düdder, Stefanie Dufhues, Maria Schindelegger, Anna Volz (Hg.), Gedruckt und erblättert. Das Fotobuch als Medium ästhetischer Artikulation seit den 1940er Jahren, Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König, 2016, S. 242-251.

  • Vom Blick über die Schwelle. Das Fotobuch ‘Ponte City’ von Mikhael Subotzky und Patrick Waterhouse. In: Maria Gaida, Paola Ivanov, Viola König et al. (Hg.), Baessler-Archiv. Beiträge zur Völkerkunde, Bd. 63, 2016, S. 47-67.

Rezensionen

  • Rezension von: Marietta Kesting: Affective Images. Post-Apartheid Documentary Perspectives, Albany: Suny Press 2017, in: sehepunkte 19 (2019), Nr. 4, URL: http://www.sehepunkte.de/2019/04/32623.html