Emotionale Transnationalität. Über das Affizieren und Affiziert-Werden im Kontext von (Post-)Migrationsprozessen
Yvonne Albrecht
In gegenwärtigen Kontroversen geht es vielfach um die Vorstellung von Räumen. Die Annahme eines nationalen ‚Containers’, den Menschen durch ihre Migration ‚tauschen‘ und der Anpassungsprozesse erforderlich macht, ist oftmals dominant. Demgegenüber etabliert das Konzept emotionaler Transnationalität die Vorstellung eines emotionalen Raums, der sich durch wechselseitiges Affizieren und Affiziert-Werden im Kontext von (Post-)Migrationsprozessen und so entstehende Verbindungen entfaltet. Emotionen und Affekte werden als räumliche Bewegungen konzeptualisiert, die nicht an nationalstaatlichen Grenzen enden, sondern transnational wirksam sind. Emotionale Konnektivitäten und Verflechtungen sind so in der Lage, Raum zu transzendieren, zu seiner Hybridität beizutragen und ihn prozesshaft neu zu konstituieren.