»Eine Landschaft aus Zelten«
Maatz, Sara – 2022
Jenny Erpenbecks Roman Go, Went, Gone porträtiert Berlin, die sehr präsente Stadt im Werk der Autorin, als eine Stadt voller Geschichten und Erinnerungen, die die physischen und mentalen (sichtbaren und unsichtbaren) Schichten der Stadt ausmachen. Die Analysen dieses Romans haben sich bisher auf den Aspekt der Erinnerung konzentriert, was eine gewisse Vorstellung von Dauerhaftigkeit impliziert. Dieser Artikel wendet sich dem Motiv der Vergänglichkeit zu und zeigt, dass es in Erpenbecks Werk vorherrscht. Die topographische Lektüre zielt darauf ab, anhand der Textur spezifischer Orte in Berlin zu zeigen, wie die Struktur der Orte von einer permanenten Unbeständigkeit geprägt ist. Da diese kontinuierlichen Transformationen auf verschiedenen Ebenen zu beobachten sind, entfaltet der Artikel eine vielschichtige Vergänglichkeit Berlins.