Präsentation im Institutskolloquium des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg Universität Mainz
Am 23. Oktober 2018 präsentierte Jonas Bens einen Teilaspekt der Forschung des Projekts B04 unter dem Titel "Wer ist das Publikum von Transitional Justice? Affektive Atmosphären und das Problem der Mehrfachadressierung in Verfahren des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag und Norduganda" im Institutskolloquium des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg Universität Mainz.
Er vertrat in seinem Vortrag die These, dass Akteure in politischen Strafprozessen, etwa vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, ständig damit konfrontiert sind, dass sie mehrere Publika gleichzeitig adressieren müssen, deren Erwartungen und Anforderungen an gerecht/ungerecht, wahr/falsch, legitim/illegitim weit auseinanderliegen können. Dieses Problem der multiplen Öffentlichkeiten übersetzt sich, so Jonas Bens, in Transitional-Justice-Formate auf der Mikroebene und strukturiert einzelne Ereignisse bis in die Sprechakte und Atmosphären hinein. Das führt dazu, dass Transitional Justice immer nur zeitweise und in Bezug auf einige Publika in gewünschter Weise affizieren kann – eine zentrale Einschränkung der hohen Erwartungen, die mit Transitional-Justice-Projekten verbunden sind.